Sie suchen einen kompetenten Ansprechpartner jenseits von Arzt, Akustiker bzw. Privatunternehmen oder Behörde – dann kommen Sie auf mich zu!
Ich biete Ihnen Informationen in Sachen Schwerhörigenseelsorge (SHS) der Ev.-Luth. Landeskirche Bayern (ELKB): sei es technischer, sei es beratender oder seelsorgerlicher Natur.
Nicht nur Gottes Wort muss erst einmal gehört werden...
Schlecht hören bedeutet schlecht verstehen. Schlecht verstehen bedeutet: So was von viel Frust - und das sollte nicht in einer Kirche oder einem kirchlichen Raum passieren!
Mein Ziel ist: Alle kirchlichen Räume in München bieten gute akustische Qualitäten – dafür biete ich als Regionalbeauftragter in Sachen Schwerhörigenseelsorge (SHS) Hilfe und Beratung.
Zudem unterstütze ich Betroffene, die Probleme mit dem Hören und Verstehen haben. Dabei kann ich auf eine lebenslängliche Erfahrung mit diesem leidigen Thema verweisen, denn ich höre selbst von Geburt an schlecht und muss immer Hörgeräte tragen.
Sie finden mich bei Instagram als pfarrerpaule oder erreichen mich telefonisch unter 0151 / 594 946 13!
Ihr Pfarrer Paul Streidl
Interview mit Pfarrer Paul Streidl
Unser Pfarrer Paul Streidl, der auch Landesbeauftragter der Schwerhörigenseelsorge der ELKB ist, hat im Magazin HörGut (Ausgabe 11/2024) des Bayerischen Cochlea Implantat Verbands e.V. ein interessantes Interview gegeben. Aber lesen Sie selbst:
Seit wann und warum ist die Hörschädigung ein Thema in Ihrem Leben?
Entdeckt wurde meine hochgradige Innenohrschwerhörigkeit im frühen Kindesalter eher zufällig, weil ich hohe Töne auf der Farfisa-Orgel meines Vaters nicht hören konnte. Tja, so war das in den 70ern, da wurde so etwas eher zufällig entdeckt… Seitdem trage ich Hörgeräte. Ein Thema ist diese Hörschädigung vor allem deswegen, weil sie die Kommunikation jeden Tag erschwert.
Welche Kraftquelle gibt Ihnen Zuversicht für den Alltag?
Gott sei Dank habe ich da mehrere und einige davon sind himmlisch: Ehefrau Jasmin, Familie, Freunde, Musik, Spiritualität, Bücher.
Was ist Ihr größter Wunsch?
Mit Bruce Springsteen über seine Erfahrungen mit Hörgeräten zu sprechen (und im Anschluss ausführlich über seine Musik).
Was befürchten Sie am ehesten?
Im Alltag ändert sich das laufend, schließlich bin ich ein ängstlicher Mensch. Grundsätzlich bin ich der Meinung König Davids: „So will ich lieber in die Hand des Herrn fallen, denn sein Erbarmen ist groß. In die Hand von Menschen aber will ich nicht fallen“ (2 Sam 24,14).
Wie schaut ein perfekter Tag für Sie aus?
Fragen Sie meine Frau Jasmin, die ist da Expertin!
Wofür sind Sie dankbar?
Oh, die ausführliche Liste würde diesen Rahmen sprengen! Die Kurzversion geht ungefähr so: Dass ich dieses privilegierte Leben führen darf, mit allen und allem, was dazu gehört.
Worüber haben Sie sich zuletzt geärgert?
Ein Missverständnis in der Kommunikation.
Welchen Luxus leisten Sie sich?
Ein gutes Mittagessen.
Was finden Sie langweilig?
Gremiensitzungen…
Ich kann nicht leben ohne…
…alle himmlischen Dinge in meinem Leben ― und leider auch nicht ohne Hörgeräte.
Hörkalypse
Video über Barrierefreiheit für Schwerhörige, gedreht in der DBK
Inklusion und Barrierefreiheit sind in einer Kirchengemeinde ständige Herausforderung. Konkret am Beispiel Schwerhörigenseelsorge (SHS) haben wir mit dem legendären Neubiberger Theaterensemble SüdSpiel e.V. einen kurzen Videoclip erstellt. Dieser weist auf Fallstricke hin, die mit den technischen Voraussetzungen in unseren Kirchen allerdings nichts zu tun haben.
Vielmehr geht es um den menschlichen Faktor „Pfarrer/in“, „Lektor/in“ und andere im Gottesdienst Vortragende. Der Videoclip veranschaulicht ganz konkret, mit einem leichten Augenzwinkern, welche Fehler häufig gemacht werden, wenn es um Schwerhörige im Gottesdienst geht.
Klicken Sie rein und erzählen Sie es gerne weiter, damit das Bewusstsein für die Probleme von Schwerhörigen bei uns allen wachsen kann.
Pfarrer Paul Streidl neuer Landesbeauftragter für Schwerhörigenseelsorge
Neuer Beauftragter für Schwerhörigenseelsorge der Evangelischen Landeskirche Bayern wird Pfarrer Paul Streidl. Der 52-Jährige tritt seine neue Aufgabe am 1. September 2023 an. Er wird damit Nachfolger von Pfarrer Rolf Hörndlein, der die Funktion seit 2007 wahrnahm und zum 1. August in den Ruhestand gegangen ist.
Die Schwerhörigenseelsorge der Evangelischen Landeskirche wendet sich an die von Schwerhörigkeit und Ertaubung direkt Betroffenen und ihre unmittelbaren Bezugspersonen, an kirchliche Mitarbeitende und die allgemeine Öffentlichkeit. Ihr Ziel ist die Schaffung guter Rahmenbedingungen für ein gutes Verstehen der frohen Botschaft des Evangeliums bei gehörgeschädigten Menschen sowie deren Begleitung. Die Schwerhörigenseelsorge unterstützt somit die landeskirchliche Arbeit und ihre Strukturen, Einrichtungen und Dienste sowie die Gemeindearbeit vor Ort.
Pfarrer Paul Streidl ist von Geburt an von hochgradiger Innenohrschwerhörigkeit betroffen und kann sich von daher besonders gut in die Bedürfnisse von Gehörlosen und Schwerhörigen einfühlen. „Das Thema Schwerhörigkeit ist bei vielen Betroffenen immer noch mit Scham behaftet“, so Streidl. Es führe teilweise zu starken psychosozialen Belastungen. Um dies zu ändern, bedürfe es auch des kirchlichen Engagements. Streidl will die bisherige Arbeit der evangelischen Schwerhörigenseelsorge fortführen und weiterentwickeln. „Dazu gehört auch die Frage, in welcher Form wir die Dekanate und Gemeinden künftig unterstützen können“, so Streidl. Hinzu kommt die digitale Kommunikation. „Die Möglichkeiten der neuen Medien und Netzwerke spielen eine zunehmend wichtigere Rolle auch in der Seelsorge“. Dies soll in der Seelsorge für Schwerhörige verstärkt genutzt werden.
In der Schwerhörigenseelsorge war Streidl bereits als Dekanatsbeauftragter in Passau und München engagiert. Nach dem Theologiestudium in München und Berlin absolvierte er das Vikariat in Olching. Danach war er Pfarrer in St. Johannes Passau und der Lätaregemeinde in München-Perlach. In der Lätaregemeinde wird Streidl weiterhin als Gemeindepfarrer tätig sein.